gehört zur Gemeinde Georgensgmünd im fränkischen Seenland.
Es liegt ca. 3 km nordöstlich von Georgensgmünd an der Kreisstraße nach Roth. Parallel zu dieser Straße verläuft ein schöner Fuß- und Radweg. Unterhalb des Ortes fließt die Rednitz vorbei, die durch den Zusammenfluss von fränkischer und schwäbischer Rezat entsteht. Die Bahnlinie Nürnberg-München durchquert ebenfalls den Ort. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im
ca. 1,5 km entfernten Unterheckenhofen. Seinen Namen verdankt der Ort den heckenumsäumten Bauernhöfen, die in der Vergangenheit das Ortsbild prägten.
Geschichte
Gegründet wurde Oberheckenhofen wahrscheinlich bereits im 8. oder 9. Jahrhundert durch bayrische Siedler. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort jedoch erst 1345, wobei festgehalten wurde, dass der Großzehnt an das Domkapitel in Eichstätt und der Kleinzehnt an die Liebfrauenkirche in Roth abzugeben war.
Zwischen 1631 und 1632 flohen die Einwohner aus Oberheckenhofen, um den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges zu entkommen. Danach blieb das Dorf fast 20 Jahre lang unbewohnt. Erst 1651 begann der Wiederaufbau einzelner Häuser. Diesmal waren es hauptsächlich Glaubensflüchtlinge aus Österreich, die sich in der kleinen Ortschaft niederließen.
Die erste Gaststätte öffnete 1804 ihre Türen und bildete bis 1953 den Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft. Im Jahre 1809 zählte die Ortschaft 12 Familien mit 38 Einwohnern. Bei der Bildung bayrischer Gemeinden im Jahr 1811 wurde Oberheckenhofen Georgensgmünd zugeteilt und bildete somit den dritten Ortsteil der neuen Gemeinde.
Lebten früher die meisten Einwohner von der Landwirtschaft, so spielt sie mittlerweile durch den Strukturwandel kaum mehr eine Rolle, so dass der Ort viel von seinem ländlichen Charme verloren hat. Es wurde überwiegend Getreide und Kartoffeln angebaut, aber auch Sonderkulturen wie Hopfen, Spargel und Tabak waren zu finden. Durch die Wässerwiesen im Rednitzgrund war der Futteranbau für die Viehhaltung gesichert.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlief ein wichtiger und gern genutzter Handelsweg durch das Dorf. Die sogenannte Venetianerstraße führte von Nürnberg über Augsburg nach Venedig.
Oberheckenhofen heute
Heute zählt Oberheckenhofen etwa 20 Haushalte mit rund 50 Einwohnern, die überwiegend evangelisch sind. Für Radfahrer und Wanderer ist der Ort besonders gut über den Georgensgmünder Skulpturenweg zu erreichen, der am ortseigenen Weiher mit der Darstellung „Erhobene Schwere – gebündelte Kräfte“ endet. Nur wenige Meter entfernt lockt die „Südtiroler Dorfstubn“ in gemütlicher Atmosphäre mit Südtiroler Spezialitäten zur Einkehr.
Skulptur "Erhobene Schwere - gebündelte Kräfte"